Widerruf von Immobilienkrediten mit fehlender Überschrift „Widerrufsrecht“ in den Widerrufsbelehrungen

Banken haben in der Vergangenheit in ihren Widerrufsbelehrungen teilweise die nach den gesetzlichen Musterwiderrufsbelehrungen erforderliche Überschrift „Widerrufsrecht“ weggelassen.

Viele Gerichte sind diesbezüglich der Auffassung, dass die Widerrufsbelehrung damit fehlerhaft geworden ist und dem Verbraucher auch nach Ablauf der zweiwöchigen Widerrufsfrist noch ein Widerrufsrecht zusteht.

Es sei ohne die Überschrift „Widerrufsrecht“ kein nach § 360 Abs. 1 Nr. 1 BGB erforderlicher deutlicher Hinweis auf das Recht zum Widerruf erfolgt, so die Gerichte. Dies sei auch inhaltlich eine bedeutsame Änderung, weil der Verbraucher durch die fett gesetzten Überschriften des gesetzlichen Musters gerade in hervorgehobener und übersichtlicher Form darauf aufmerksam gemacht werden soll, dass die Belehrung ein von ihm wahrzunehmendes Recht betrifft.

In diesem Sinne hat zuletzt auch das OLG Brandenburg in seinem  Urteil vom 20.01.2016, Az.: 4 U 79/15 entschieden, ebenso wie zahlreiche andere Gerichte (beispielsweise das OLG Dresden mit Urteil vom 11.06.2015 – 8 U 1760/14; LG Berlin Urteil vom 20.08.2015, Az.:21 O 329/14; KG Berlin mit Urteil vom 22.12.2014, Az. 24 U 169/13 und das LG  Berlin mit Urteil vom 20.02.2015, Az.: 38 O 174/14, LG Berlin, Urteil vom 02.11.2015, Az.: 17 O 48/15; LG Berlin, Urteil vom 03.06.2015, Az.: 38 O 305/14; LG Berlin, Urteil vom 30.03.2015, Az.: 37 O 113/14; LG Berlin, Urteil vom 07.11.2011, Az.: 38 O 358/10; LG Offenburg, Urteil vom 13.03.2015, Az.: 3 O 211/14; LG Potsdam, Urteil vom 27.05.2015; LG Potsdam, Urteil vom 24.06.2015, Az.: 8 O 14/14; LG Potsdam, Urteil vom 17.06.2015, Az.: 8 O 195/14; LG Potsdam, Urteil vom 27.05.2015, Az.: 8 O 246/14; LG Potsdam, Urteil vom 06.05.2015, Az.: 8 O 202/14; LG Potsdam, Urteil vom 06.05.2015, Az.: 8 O 229/14).

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