Deutschland will die Energiewende. Dieses Vorhaben wirkt generationsübergreifend, ja selbst auf die noch nicht Geborenen. Ob allerdings die bisherigen Regelungen zukunftsweisend sind, begegnet Bedenken.
Das aus dem Stromeinspeisungsgesetz von 1991 hervorgegangene Erneuerbare Energien Gesetz ist nur ein Baustein der Energiewende. Der Stand der Energiewende, kommt einem Altbau gleich, der immer wieder aufs Neue als sanierungsbedürftig deklariert wird. Eine permanente Sanierung ist hingegen nicht kalkulierbar, sie birgt Risiken von Erheblichkeit. Derzeit werden je nach Ereignis und politischer Couleur Bausteine des Altbaus herausgenommen oder modifiziert und neue hinzugefügt, all dies in der Annahme, der „Kasten“ hält dann besser.
Aber ist es wirklich so? Wird hier nicht am Objekt „gewerkelt“, gar „Flickschusterei“ betrieben, werden nicht Anpassungen vorgenommen, die nicht kompatibel sind, die weder auf die Architektur noch auf die Statik abgestimmt sind? Die Energiewende ist ein Haus, das eine Vielzahl von Funktionen (wie insbesondere Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit) auf Jahrzehnte wird gewährleisten müssen. Da drängt es sich auf, statt der Übernahme der Unwägbarkeiten eines Altbaus einen Neubau mit wegweisendem Design in Angriff zu nehmen, solange der Altbau mit seinen fortlaufend auftretenden neuen Mängeln, die gar eine Einsturzgefährdung nach sich ziehen könnten, noch vorübergehend eine sichere Nutzung eröffnet.
Bis im breiten Konsens eine Architektur und Statik für den notwendigen Neubau entwickelt ist, wird der Altbau noch genügen müssen. Mit der Fertigstellung des multifunktionalen und zukunftsweisenden Neubaus, welcher viele Optionen eröffnet, auf die Veränderung des Bedarfs zeitgerecht zu agieren, stünde die Energiewende auf einem festen Fundament. Nicht nur Steine sondern ganze Wände könnten entnommen oder ergänzt oder modifiziert werden, ohne dass die Funktionen des Hauses, die der Realisierung der „Energiewende“ dienen, beeinträchtig werden. Es wäre ein Neubau, der für alle Beteiligten und für die Zukunft der Generationen Sicherheit bietet. Der Umzug vom Alt- in den Neubau vollzieht sich ohne Aufsehen.
Aber hat die Politik den Mut, diesen zweigleisigen Weg zu gehen, den Mut in einen solchen Neubau zu investieren?